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Was ist Permakultur

Bedeutung und und Erklärung des Begriffs

Permakultur ist ein zusammengengesetzter Begriff aus dem englischen abgeleitet aus“permanent“ und „agriculture„). Es ist ein System von Gestaltungsprinzipien mit Planungs- und Entwurfsmethoden, das sich auf das Annähern der in natürlichen Ökosystemen beobachteten Muster und Strukturen konzentriert. Der wichtigste Grundsatz ist mit der Natur zu arbeiten, anstatt gegen sie.

“Wahre Kultur entspringt immer der Partnerschaft von Mensch und Natur. Fehlt der Menschheit wahre Kultur, wird sie untergehen.”

Masanobu Fukuoka

Vernetzung und Synergien

Permakultur verknüpft unter anderem die Gebiete der Landschaftsgestaltung, Wildnis, Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Architektur, Energie, Gesundheit, nachhaltige Technologien, Wirtschaft Arbeit und soziale Gerechtigkeit.

Bei der Vernetzung dieser Gebiete werden insbesondere folgende Synergien angestrebt:

  • Jedes Element in einem System soll mehrere Funktionen erfüllen
  • Jede wünschbare Funktion soll von mehreren Elementen übernommen werden
  • Die Elemente und Funktionen sollen so miteinander verknüpft werden, dass daraus möglichst viele nützliche Verbindungen entstehen

Ziele

Das Ziel ist stabile, sich selbst regulierende und erhaltende Systeme aufzubauen und zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, wird versucht, die Aktivitäten von Mensch, Tier, Pflanzen und Umwelt auf möglichst vielen Ebenen zur gegenseitigen Förderung zu verflechten.

Angestrebt wird eine effiziente, wartungsarme und produktive Integration von Pflanzen, Tieren, Strukturen und Menschen, um auf kleinstem Raum Nachhaltigkeit und Selbstversorgung zu erreichen.

Eines der grössten ökologischen Ziele der Permakultur ist die konstante Bodenverbesserung. Durch die permanente Verbesserung des Bodens, wird viel CO2 dauerhaft gebunden (z.B. durch Pflanzenkohle oder Gründüngung) und zur Erde zurückgeführt.

Durch diese dezentralen, autarken und verknüpften Systeme, werden Energie und Ressourcen direkt lokal produziert und verwendet. Es entfallen somit die unnötig langen Transportwege (sog. Food miles).

“Das höchste Ziel meiner natürlichen Landwirtschaft ist die Befreiung des menschlichen Geistes.”

Masanobu Fukuoka

Eine kurze Geschichte der Permakultur

Initiiert wurde die Permakultur von Bill Mollison und David Holmgren aus Australien. Während Mollison durch seine zahlreichen Auftritte und seinem Schwerpunkt in Lehre und Verbreitung der Permakultur öffentlich bisher stärker hervorgetreten ist und für seine Bemühungen 1981 den Alternativen Nobelpreis erhielt, gilt David Holmgren sowohl theoretisch als auch in der praktischen Umsetzung als gewissenhafter und detailgenauer Forscher und Anwender permakultureller Prinzipien. Neben vielen anderen Wegbereitern der Permakultur Bewegung ist sicherlich Masanobu Fukuoka noch zu erwähnen, welcher vor allem philosophisches und ethisches Gedankengut einbrachte.

Permakultur ist keine neue Erfindung (höchstens ein neuer Name), sondern eine sich ständig weiter entwickelnde Betrachtungsweise, die auf alten und neuen Beobachtungen der Natur beruht. Die Aboriginees, die Ureinwohner Australiens, haben sich zum Beispiel bereits seit mehr als 10’000 Jahren als Hüter und Bewahrer der Erde betrachtet und somit auch eine Art von Permakultur praktiziert.


Lösung für die Klimakrise?

Die Probleme sind mittlerweile wissenschaftlich belegt und akut: Klimakrise, Umweltzerstörung, Ausbeutung von Ressourcen und ein sich rasant ausbreitendes egoistisches Macht- und Wohlstandsstreben haben unseren Planeten in einen kritischen Zustand versetzt.

Die Lösungen dazu müssen nicht mehr neu gefunden werden. Die Menschheit verfügt bereits jetzt über genug Wissen, um alle diese selbstauferlegten Probleme zu meistern. Was fehlt sind Modelle, die die vielen Aspekte und Faktoren intelligent, ganzheitlich und fächerübergreifend zum Nutzen der gesamten Natur verknüpfen und verbinden.

Permakultur ist angewandte Wissenschaft und Ökologie; ethisches Design von menschlichen Systemen für eine nachhaltige Zukunft. Sie bietet praktische Lösungen für die globalen Umwelt- und Kulturkrisen, mit denen wir heute konfrontiert sind.

Damit diese Lösungen zum Tragen kommen, braucht es Menschen, die sie ausprobieren, anwenden, dabei beobachten und lernen, diese dann optimieren und verfeinern.

“Dauernde Anstrengungen, die Natur zu schützen, ohne die Gründe der Zerstörung zu beheben, sind sinnlos.”

Masanobu Fukuoka